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METHODEN

Kerbschlagbiegeversuch

Mit dem Kerbschlagbiege­versuch wird die Zähigkeit bzw. Kerb­schlag­zähig­keit einer Metall­probe unter schlag­artiger Belastung ermittelt. Üblicher­weise wird dieser Test bei Raum­temperatur oder niedrigen Tempe­ra­turen durch­geführt. Insbesondere bei krz-Metallen, wie z. B. ferri­ti­schen und perli­ti­schen Stählen, ist die Ermitt­lung des Steil­abfalls von Bedeutung. Dieser beschreibt den plötz­lichen Über­gang von zähem zu abrupt sprödem Bruch­ver­hal­ten bei fallenden Temperaturen.

Bei der Messung wird die verbrauchte potenzielle Schlagenergie (Lageenergie) ermittelt, die beim Durch­biegen der Probe verbraucht wird. Dies geschieht mithilfe eines Drehwinkel­sensors und physi­ka­lischer Berechnung.

Nach welchen Normen testen wir?

  • ISO 148-1
  • ISO 377

Welche Geräte verwenden wir?

  • Pendelschlagwerk Zwick RKP 450 mit einem 300 Joule Pendelkopf

Was Sie über diese Methode wissen sollten?

Was gibt es bei dieser Methode bzw. den Proben zu beachten?

Geeignete Proben:
Metallische Festkörper mit einer Mindestgrösse von B × H × L = 10 × 10 × 55 mm.

Messbereich/Optionen:
Der genaue Messbereich richtet sich nach der Materialzusammensetzung und den spezifischen Anforderungen der gewünschten Temperaturbereiche. Insbesondere bei tieferen Temperaturen zur Ermittlung der Sprödbruchanfälligkeit. 
Übliche Prüftemperaturen -75°C bis +200°C.
Temperaturbereich ist auf -196°C (Flüssigstickstoff) bis max. +300°C erweiterbar.

Probenvorgaben:
Proben mit V oder U-Kerben. Aus statistischen Gründen empfehlen wir mind. 3 Proben pro zu prüfende Temperatur zu testen (Streuungswerte).

Optimaler Arbeitsbereich:
30 – 270 J  (10 - 90% des Nennarbeitsvermögens).

Müssen die Proben eine bestimmte Geometrie aufweisen?

Ja, die Proben müssen eine bestimmte Geometrie und Oberflächengüte haben, um den Anforderungen des Kerbschlagbiegeversuchs zu entsprechen. 
ISO 148-1 legt die Probenform genau fest, üblicherweise mit einer V- oder U-formigen Kerbe. Diese Probenform kann entweder vom Kunden selbst oder von uns gefertigt werden.

In letzerem Fall übernehmen wir für Sie die Mach­bar­keits­evaluierung, die optimale Proben­ent­nahme (Lage der Probe), die Erstel­lung der tech­ni­schen Zeich­nung sowie die Ferti­gung der Proben nach aktueller Norm, durch einen externen Partner.

Welche Ergebnisse können aus dem Kerbschlagbiegeversuch ermittelt werden?
  • Kerbschlagarbeit (Schlagenergie): Die Energie (in Joule), die zum Brechen der Probe bei einer bestimmten Temperatur benötigt wird.
  • Schlagzähigkeit: Widerstand des Materials gegen schlagartige Belastung (in J/cm2).
  • Sprödigkeitsverhalten: Graphische Darstellung des Bruchverhaltens in Abhängigkeit von unterschiedlichen Einsatztemperaturen.
Zusätzlich können gegen Mehraufwand, folgende Parameter ausgewertet werden:
  • Bruchflächenanteile: Verformungsbruch, Sprödbruch, oder Mischbruch.
  • Laterale Breitenänderung: Verformungsverhalten der Probe
Sind die Analysen akkreditiert?

Ja, die Methode nach ISO 148-1 ist bei uns validiert und akkreditiert.

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Wer ist Ihr Ansprechpartner?

Yannick Brandt-dit-Siméon
Physiklaborant EFZ
+41 32 644 2028